Wieso kann die Nachfolge bzw. Übernahme eines Unternehmens einfacher sein als die Neugründung?!
Unser Wirtschaftssenior Wolfgang Vogt ist seit 2012 bei den Senioren der Wirtschaft als Berater aktiv. Er hat den After-Work-Abend „Next Level Nachfolge“, der am 21. Oktober im Zentrum für Digitalisierung in Böblingen stattfand, maßgeblich mitorganisiert. Zu seinem fachlichen Input auf der Veranstaltung unter dem Titel „Nachfolge ist wie Gründung – nur einfacher“, hat er im kurzen Interview wichtige Impulse für Übernahmeinteressierte zusammengefasst.

Warum habt ihr eine Veranstaltung gemacht, die Nachfolgerinnen und Nachfolger anspricht?
Wolfgang Vogt
: Es gibt sehr viele Veranstaltungen, die Übergeber bzw. Verkäufer ansprechen und diesen Tipps zum Verkauf des Unternehmens, zu Steuer- und Rechtsfragen zu geben. Nur ganz wenige Veranstaltungen sprechen gezielt mögliche Nachfolger und Übernahmeinteressierte an. Wir möchten das Thema interessant machen und zeigen, dass Nachfolgen einfacher sein kann, als Gründen.

Wieso denn dass?
Viele Existenzgründerinnen und Existenzgründer haben eine klare Idee von der Technologie und ihrer Anwendung im Startup. Häufig kennen Sie jedoch ihre Kunden und deren Bedürfnisse nicht und zögern, diese zu befragen. Die Kenntnisse über ihren Markt ziehen sie oft aus öffentlichen Quellen, die Konkurrenten definieren sie gerne aus Technologiesicht.
Nun zur Übernahme: Hier gibt es ein etabliertes Unternehmen mit einem Kundenstamm, der Markt ist definiert und verstanden. Die Konkurrenten kennt man aus der Praxis. Es gibt klare Ansprechpartner und diese kann man befragen und das Erfragte hinterfragen. Und trotzdem gibt es Raum, das Unternehmen nach der Übernahme moderner und agiler aufzustellen.

Wie finden Gründungsinteressierte ein Unternehmen, das zur Übergabe ansteht?
Wenn die Übergabe in der Familie oder in dem Betrieb ansteht, in dem die Gründungsinteressierten arbeiten, sollte das bekannt sein. Ansonsten empfehle ich, dass sie mit ihrem Finanzinstitut, also Sparkasse und Bank, oder mit der lokalen Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer oder der Dehoga reden. Vielleicht kennen ihre Ansprechpartner dort eine Unternehmerin oder einen Unternehmer, die ihren Betrieb kurz- bzw. mittelfristig übergeben möchten. Sie können auch Suchplattformen, wie z.B. NexxtChange nutzen und dort suchen.

Worauf muss man als potenzielle Übernehmerin oder potenzieller Übernehmer achten?
Wenn die Interessentinnen und Interessenten im Kontakt mit einem möglichen Übergeber sind, gilt es, so viel wie möglich über das Unternehmen zu erfahren:  z.B. die betriebswirtschaftliche Analyse der letzten Jahre, die Zielgruppen und Kunden, die Lieferanten sowie andere Abhängigkeiten. Meine Empfehlung: Lassen Sie sich als Übernahmeinteressierter auf diesem Weg unbedingt beraten, z.B. durch uns Senioren der Wirtschaft.

Vereinbaren Sie gerne einen Termine zu einem ersten Orientierungsgespräch, wenn die Übernahme eines Unternehmens eine Gründungsoption für Sie werden kann!


Wolfgang Vogt vielen Dank für den Impuls und die Anregungen!